Sir-Greene-Stiftung verleiht Stipendien an Nachwuchsjournalisten

Judith von Plato mit Valentin Schmidt und Michaela Menschel

Die Sir-Greene-Stiftung des Presse Club Hannover hat am 26. Oktober 2023 im Jazz Club Hannover die diesjährigen Stiftungsstipendien in den Kategorien Internationales Medienstipendium und Leibniz-Stipendium sowie den Sonderpreis der Sir-Greene-Stiftung überreicht.

Die uneingeschränkte Pressefreiheit, wie sie das deutsche Grundgesetz garantiert, ist das Rückgrat der Demokratie. Von diesem Leitsatz getragen, arbeitet der Presse Club Hannover und so richtet er auch die Arbeit der Sir-Greene-Stiftung aus. Zum Funktionieren einer kritischen Presse und dem vielfach postulierten Qualitätsjournalismus bedarf es gut ausgebildeter Frauen und Männer, die das Handwerk des Journalismus verstehen. Eben jene Zielgruppe steht alljährlich im Fokus des Kuratoriums der Sir-Greene-Stiftung.

Für das Jahr 2023 sind vier Stipendien und Preise vergeben worden.

Judith von Plato (32) studierte Lateinamerikawissenschaften, Gender Studies und Psychologie. Ihr Volontariat absolvierte sie bei der Märkischen Allgemeinen Zeitung (Madsack). Sie erhielt für ihre Recherche zum Thema Politikverdrossenheit ein mit 5.000 Euro dotiertes Internationales Medienstipendium.

Ein zweites Internationales Medienstipendium, ebenfalls mit 5.000 Euro dotiert, wurde an den aus Österreich stammenden Dokumentarfilmer Konradin Schuchter (33) vergeben. Sein bewegendes Thema: Who cares? Wer kümmert sich um uns, wenn wir mal alt und gebrechlich sind?

Den mit 3.000 Euro dotierten Sonderpreis der Sir-Greene-Stiftung erhielt Tim Winter (29) für seine einfühlsame Reportage „Balanceakt“ über Jon-Owino Ochieng aus Kenia, der den Ausstieg aus dem Slum und den Einstieg in eine Artistenschule in Rotterdam geschafft hat.

 

Das Leibniz-Stipendium in Höhe von 2.000 Euro wurde an Friederike Oertel (33) vergeben, 1991 in Dresden geboren und dort aufgewachsen. Sie studierte angewandte Literaturwissenschaft, Spanisch und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin und wurde an der Reportageschule zur Journalistin ausgebildet. Seit 2021 ist sie Redakteurin bei ZEIT ONLINE. Ihr Thema: Von Männern, Macht und Meetings.

Unter dieser Headline gab es im Anschluss an die Preisverleihung eine Podiumsdiskussion zum Thema Positionierung von Frauen in Führungspositionen im Presse-, Medien- und Verlagswesen. Seit langem lautet die Forderung, dass die Führungsebene im Medienbereich weiblicher werden müsste.

Die Sir-Greene-Stiftung ist im Jahr 2002 vom Presse Club Hannover und der britischen Sendergruppe BBC gegründet worden. Ihr Ziel ist es, junge Journalisten zu fördern. Die Stiftung vergibt jährlich Stipendien, um Nachwuchsjournalisten Auslandspraktika oder aufwendige Recherchen zu ermöglichen. In diesem Jahr wurden dafür 15.000 Euro an Stiftungsmitteln bereitgestellt.


Bericht: Holger Bahl / Sabine Wilp
Fotos: Sabine Wilp